"Recht ist legitim, wenn die Betroffenen nicht nur Adressaten, sondern zugleich Autoren desselben sind. (...) Die Prozeduren der Rechtsgenese sollen für die Bedürfnisartikulationen aller Betroffenen und die rationale Veränderbarkeit von Meinungen empfänglich sein. (...) Zu orientieren haben sich die Reformen am Kriterium, daß die Adressaten des Rechts zugleich dessen Autoren sein sollen. Die gezielte Ausweitung demokratischer Teilnahmerechte ermöglicht den Betroffenen, selbst die Maßstäbe zu klären, nach denen Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt werden soll. Auf diese Weise, so der Gedanke, werde den normalisierenden Effekten paternalistisch verliehener Rechte, dem kolonialisierenden Einbruch systemischer Imperative in die Lebenswelt vorgebeugt".
Gary Stuart Schaal / David Strecker: "Die politische Theorie der Deliberation: Jürgen Habermas". In: André Brodocz / Gary S. Schaal (Hrsg.): Politische Theorien der Gegenwart. Eine Einführung. Opladen: Leske + Budrich 1999, S. 77 ff.
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